„Meditation ist wie ein herab tauchen auf den Grund des Meeres – alles ist ruhig und still.“
Sri Chinmoy
Das Wasser ist wohl das Lebendigste aller Elemente.„Das Meer ist alles. Es bedeckt sieben Zehntel der Erde. Sein Atem ist rein und gesund. Es ist eine immense Wüste, wo ein Mann nie alleine ist, in dem er fühlen kann, wie das Leben aller in ihm bebt. Das Meer ist nur ein Behälter für alle die ungeheuren, übernatürlichen Dinge, die darin existieren; es ist nicht nur Bewegung und Liebe; es ist die lebende Unendlichkeit“
Jules Verne
Liegt das Meer in vollkommener Stille
unbewegt vor uns, so spiegelt es in verschwommenen Bildern die Wolken
des Himmels gleich einem zauberhaften Aquarells wider. Ist das Wasser
jedoch in Wallung, brechen die Wellen auf ihm und schäumt die Gischt, so
wandeln sich stetig sämtlich Strukturen. Die Formen gestalten sich in
jedem Augenblick neu und faszinieren durch ihre vor Kraft strotzende
Vielfältigkeit.
Strahlt die Sonne am Himmel, so strahlt
auch das Meer. Es funkelt und glitzert als würden Millionen Sterne in
ihm versunken sein. Im Schein der untergehenden Sonne tanzen die Wellen
im puren Gold. Das Meer zieht uns seit jeher magisch an und lassen wir
unseren Blick über das Meer wandern, lassen wir unsere Augen am Horizont
verweilen, so füllt sich unsere Seele mit einer inneren Ruhe, die uns
zu uns selbst finden lässt.
Alles Leben kommt aus dem Meer, letztendlich auch wir Menschen.
Nutzen wir die Kraft, die Weite und die Schönheit des Meeres um in einer Meditation aus der Enge des Alltages auszubrechen.
Komm wir reisen an das Meer
Ein paar Schritte noch, die letzte Düne durchqueren und schon breitet sich vor unseren Augen die Weite des Meeres aus. Wie es in feurig orangen Farben im Licht der Morgensonne schimmert. Atme tief die salzig, klare Luft ein. Lass deine Lungen sich mit der frischen Meeresbrise füllen.Lausche dem Klang der Wellen. Höre das Kreischen der Möwen, die weit ihre Kreise ziehen. Laufe mit nackten Füßen durch den feuchten Sand. Spüre wie deine Füße bei jedem Schritt einen Abdruck am Strand hinterlassen, in welchem wie eine zarte Schicht das salzige Wasser steht.
Atme tief die Meeresluft.
Schau wie am Horizont die Sonne sich erhebt und alles in ein goldenes Strahlen verwandelt. Auch dich erreicht dieses Strahlen und je höher die Sonne steigt um so kürzer werden die Schatten deines Alltags sein.
Lausche der Stille in dir.
Mit jedem tiefen Einatmen sickert die Stille in dich ein, so wie die Wellen scheinbar im Sand versickern. Mit jedem Ausatmen sendest du die Unendlichkeit deines Seins hinaus, wie auch die Wellen wieder in die Weite des Meeres zurückkehren.
Laufe am Rande der Wellen entlang und lasse all deinen Ballast, all deine Gedanken durch sie hinfort spülen.
Du bist das Meer, das Meer bist du.
Sonst nichts.
Labe dich an dem Quell allen Seins, verbinde dich mit der Natur und sei eins mit Gaia, der Mutter Erde.
Dort vorne ragen ein paar Felsen aus dem Meere empor. Schritt für Schritt gehen wir auf sie zu. Die Brandung schlägt an unsere Füße und spült auch unsere letzten Gedanken fort von uns. Weit weit weg.
Du stehst nun auf diesem Felsen inmitten des Meeres. Die Brandung legt sich nieder, wird ruhiger und ruhiger bis sie am Ende ganz verstummt. Das Meer liegt nun still vor dir. Alles ist vollkommen still.
Schaue auf das Wasser und lasse das tiefe Blau auf dich wirken. Lasse das Glitzern der ersten Sonnenstrahlen auf dich wirken. Schaue in die Ferne wo die Sonne nun langsam in ein paar kleine weiße Wölkchen taucht.
Werde eins mit dem Meer. Schließe die Augen und stelle dir vor, das Meer sei in dir. Tauche hinein in dieses Meer. Lasse dich in die Tiefe sinken bis auf den Grund. Spüre die Stille.
Es gibt nichts als die Stille.
Verweile in dieser Stille bis sie jeden Millimeter deines Seins ausgefüllt hat.
Öffne dann so langsam wieder deinen Blick. Spüre wie die Brandung zu deinen Füßen zurückkehrt. Nimm deinen Schultern nach hinten, strecke deine Brust heraus, biege deinen Rücken durch und mache einen tiefen Atemzug.
Nimm die Kraft, die Ruhe und die Weite des Meeres mit zurück in deinen Alltag.
„Das Meer ist keine Landschaft, es ist das Erlebnis der Ewigkeit.“
Thomas Mann
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